Clubhouse – Willkommen im Club

Die App „Clubhouse“ war in den vergangenen Wochen Dauerthema. Aber warum sollte man gerade als Unternehmer_in unbedingt reinhören?
Clubhouse – Willkommen im Club

Willkommen im Club

Fast ein Jahr lang sind Diskotheken und Bars in Deutschland jetzt schon geschlossen. Seit einigen Monaten kann man aber trotzdem wieder in Clubs gehen. Die App „Clubhouse“ war in den vergangenen Wochen in Instagram-Stories Dauerthema.
Aber was kann sie eigentlich? Welche Vor- und Nachteile bringt sie mit? Und warum sollte man gerade als Unternehmer_in unbedingt mal reinhören? Wir verschaffen Ihnen einen Überblick.

Noch so ein Social-Media-Schuppen – was kann Clubhouse?

Im April 2020 launchten Paul Davison (ehemals bei Pinterest) und Rohan Seth (ehemals bei Google) die audio-only App „Clubhouse“.Sie schafften mit ihr eine Social-Media-Plattform im Podcast-Format. Nutzer eröffnen verschiedene Clubs und Räume – privat, im engeren Kreis oder öffentlich – in denen sie zu festgelegten Terminen über jedes beliebige Thema sprechen und debattieren. Die Moderator_innen können andere Speaker_innen als Gäste eingeladen und interviewen. Andere User_innen können in diese Räume eintreten, zuhören und durch Wortmeldungen mitdiskutieren.

Und hier unterscheidet sich das interaktive Konzept von Clubhouse von einem gewöhnlichen Podcast. Anstatt nur passiv zuzuhören, kann der Talk aktiv mitgestaltet werden.

Nutzer_innen der Plattform können mit ihrem Profil anderen Nutzer_innen und Themengebieten, die sie besonders interessieren (wie Nachhaltigkeit, digitale Innovation, Weltgeschehen, uva.) folgen und in Talks dazu teilnehmen – oder einen eigenen planen und umsetzen.

Viele Gründer_innen, Content Creator_innen, Geschäftsleute, usw. sind seit Januar 2021 den Einladungen ihrer Kolleg_innen gefolgt und sind inzwischen in dem Netzwerk aktiv. Es entstand ein regelrechter Hype, der inzwischen wieder abflacht. Zeit also, die Ruhe nach dem Sturm zu nutzen und sich anzusehen, was Clubhouse wirklich kann und seine Schwächen liegen.

Türsteher und Gästeliste – ist Clubhouse zu exklusiv?

Einladungen? Sie haben richtig gelesen. Um in den Club zu kommen braucht es – neben einem iPhone – eine Einladung. Diese bekommen Sie von einem bereits aktiven Clubhouse-Member. Um reinzukommen muss man also jemanden kennen, der bereits drin ist. Und was ebenfalls wichtig ist: in den Club kommen – wie im echten Leben – nur Einzelpersonen. Anders als auf Facebook, Instagram und Co., können hier nur Individuen auftreten, keine Unternehmen.

Die Plattform fing sich, vor allem von jüngeren Generationen, einige Kritik ein. Ein soziales Netzwerk sollte im Jahr 2021 so inklusiv wie möglich sein. Clubhouse’s Streben nach Exklusivität zeichnet ein sehr klares Bild seiner Zielgruppe und grenzt eine breite Masse aus. Hier sind Botschaft und Ziel der Plattform noch nicht ganz zu Ende gedacht.

Die besten Momente kann man nicht nochmal abspielen – live ist live

Dieses Muster setzt sich in den Talks fort. Hier nimmt die Plattform die Bedeutung des Wortes „live“ sehr ernst, denn Gespräche werden nicht aufgezeichnet oder im Nachhinein gespeichert. Heißt: wer nicht dabei war, der hat’s tatsächlich einfach verpasst.

Durch diese Limitation und Verknappung hat Clubhouse seinen Hype künstlich erzeugt und gepusht, meinen nun viele. Inzwischen hat jede User_in statt drei Einladungen immerhin fünf und eine Android-Version wurde angekündigt.

Feierabendbier und entspannter Businesstalk – endlich wieder gemütliche Atmosphäre

Clubhouse ist, trotz aller Kritik, nicht grundlos beliebt. Im Gegenteil: durch Investitionen können neue Funktionen und Features ergänzt werden. Nicht nur darum wächst die Plattform stetig. Immer mehr Unternehmer_innen nutzen sie, um mit anderen ins Gespräch zu kommen. Vor allem mit denen, die sonst schwer für sie erreichbar sind.

Viele der „großen Player“ aus Wirtschaft, Politik und Kultur tummeln sich inzwischen auf der Plattform und geben ihre Expertise weiter. Es kommt TED-Talk-Atmosphäre auf. Kostenlos beim Live-Talk von Elon Musk, Lea-Sophie Cramer, Frank Thelen oder Sascha Lobo dabei sein? Können Sie. Bis zu 5000 Teilnehmer_innen können in öffentlichen Räumen lauschen und etwas beitragen.

Stammplatz an der Bar oder mal 'ne andere Tanzfläche ausprobieren? – Die eigene Bubble verlassen und der Zielgruppe näher kommen.​

Öffnen Sie die Türen zu Ihren eigenen virtuellen Clubräumen ruhig weit. Die Qualität der Talks wächst mit ihrer Vielfalt. Moderator-innen können das Mikrophon bei einer Wortmeldung aus dem Auditorium gezielt abgeben und so auch unbekannte Zuhörer_innen zu Wort kommen lassen. So erhalten Sie neue Insights, die Ihnen in traditionellen und geschlossenen Konferenzkreisen verwehrt geblieben wären. Wie aktiv oder passiv Sie die Interaktion in Ihrem Talk gestalten, bleibt trotzdem ganz Ihnen überlassen.

Genau so, wie Ihre Räume eine diverse Zuhörerschaft anlocken, können Sie in Talks lauschen, die Sie auf einer tatsächlichen Konferenz vielleicht nicht besucht hätten. Lernen Sie unkompliziert neue Tools, Trends und Methoden kennen und holen Sie sich gleich erste Erfahrungen dazu ein. Und wenn Ihnen der Talk doch nicht taugt, keine Sorge – das virtuelle Verlassen eines Raums ist bei weitem nicht so auffällig und unangenehm wie das physische.

Clubhouse Talk

Es war noch nie so einfach, mit der eigenen oder einer potenziellen neuen Zielgruppe ins Gespräch zu kommen wie auf Clubhouse.

Besuchen Sie Talks, die voraussichtlich auch Menschen anziehen werden, für die Ihr Produkt oder Ihre Dienstleistung relevant ist. Hören Sie hin und erfahren Sie direkt und authentisch, was Ihre Kund_innen oder Partner_innen gerade beschäftigt und ihnen wichtig ist.

Authentizität und Transparenz sind zwei große Vorteile des Live-Formats. Durch eine persönlichere Atmosphäre in den Talks machen Sie sich zugänglicher und greifbar. Jedes Unternehmen besteht vor allem aus einem: Menschen. Und die stehen bei Clubhouse im Fokus.

Im Vergleich zu anderen Plattformen wie Instagram oder Facebook muss hier nicht alles perfekt sein, Gespräche entwickeln sich, während sie geführt werden und es geht vor allem um wirkliche Expertise und Wissen. Live lässt sich von Natur aus eben viel weniger faken als in einem durchgeplanten Feed.

Vom hippen Szenelokal zur Kiezlegende – wird sich Clubhouse in der Unternehmenswelt etablieren?

Das ist – wie bei jedem neuen Medienhype – eine Frage, die noch niemand so recht beantworten kann. Eins ist aber sicher: Clubhouse wächst. Die kostenlose Netzwerkplattform mit interaktivem Podcast-Charme hat Potenzial. Gerade in Zeiten von digitaler Kommunikation. Viele bekannte Gesichter eröffnen bereits spannende Talks zu allerlei wichtigen Themen. Egal ob Team Building-Strategien im Home Office, Networking-Tipps ohne Messen oder einfach nur Motivationstalks für mehr Struktur im Lockdown-Alltag – Unternehmer_innen können hier eine ganze Menge für sich und ihr Business mitnehmen.

Die Oberfläche ist sehr simpel gehalten, leicht verständlich und unkompliziert zu bedienen. Die Nutzer_innen sind authentisch, durch die Invite-Strategie gibt es kaum Raum für Fake-Profile. Die Themen sind relevant. Noch nie war unverfälschter und heterogener Austausch so wichtig wie jetzt.

 

Mein persönliches Fazit:

Clubhouse bietet für Unternehmen eine große Plattform mit genau der richtigen Mischung aus überzeugender Expertise und sympathischen Persönlichkeiten. Weil momentan vorwiegend Entrepreneur_innen und Fachinteressierte auf Clubhouse unterwegs sind, können Sie sich und Ihr Business perfekt platzieren und spannende Kontakte knüpfen. Ein erweiterter Horizont und exklusive Einblicke in sonst schwer zugängliche Büroetagen inklusive.

Ich nutze den ein oder anderen sonnigen Nachmittag auf jeden Fall schon und gehe mit Fynn Kliemann, Jan Böhmermann oder Luisa Neubauer spazieren.

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